30.07.2014
Vernetzung mit externen Akteurinnen und Akteuren

Runder Tisch | © Franz Wimmer
Im Rahmen des transnationalen Projekts „BEM-Netz“ werden mit den Modellbetrieben sogenannte „Runde Tische“ durchgeführt. Ziel der Runden Tische ist eine verbesserte Vernetzung der externen und internen Akteurinnen und Akteure, um mögliche Hilfen bzw. Angebote (z.B. finanzielle Unterstützung, Arbeitsmittel, Beratung) für die BEM-Berechtigten optimal zu nutzen. Im § 84 Abs. 2 SGB IX, welcher das BEM gesetzlich regelt, wird die Zusammenarbeit mit Externen gefordert: „Kommen Leistungen zur Teilhabe oder begleitende Hilfen im Arbeitsleben in Betracht, werden vom Arbeitgeber die örtlichen gemeinsamen Servicestellen oder bei schwerbehinderten Beschäftigten das Integrationsamt hinzugezogen. Diese wirken darauf hin, dass die erforderlichen Leistungen oder Hilfen unverzüglich beantragt und innerhalb der Frist des § 14 Abs. 2 Satz 2 erbracht werden.“ Hinter den gemeinsamen Servicestellen verbergen sich die Rehabilitationsträger wie Rentenversicherungsträger, Krankenkassen, Berufsgenossenschaften bzw. Unfallkassen sowie Bundesagentur für Arbeit. In der betrieblichen Praxis zeigt sich meist, dass die Kommunikation und Zusammenarbeit mit den einzelnen Externen nicht zufriedenstellend ist. Mit den Runden Tischen wird ein Beitrag geleistet, dem entgegenzuwirken.
Bereits bei der Hälfte der bayerischen Projektbetriebe hat ein erster Runder Tisch zum Betrieblichen Eingliederungsmanagement mit externen Akteurinnen und Akteuren stattgefunden. Neben der betrieblichen Seite mit Geschäftsführung, Personalabteilung, Betriebs- bzw. Personalrat, Schwerbehindertenvertretung waren bspw. die Deutsche Rentenversicherung BUND, Integrationsämter, Integrationsfachdienste, Berufsgenossenschaften, unterschiedliche Krankenkassen sowie die Bundesagentur für Arbeit mit dabei. Daneben wurden auch weitere Gesprächspartner, z.B. die Betriebsseelsorge oder bestehende Kooperationspartner wie das Berufsförderungswerk eingebunden.
Zu Beginn der Runden Tische wurden jeweils mögliche Leistungen und die notwendigen Voraussetzungen für eine Unterstützung diskutiert und protokolliert. Die betrieblichen BEM-Verantwortlichen hatten die Möglichkeit, konkrete Nachfragen zu stellen, sodass im Ergebnis ein für die Praxis sehr hilfreicher Unterstützungsleitfaden entstand. Insgesamt hat sich bei den ersten Runden Tischen gezeigt, dass außerhalb der Betriebe vielfältige Angebote vorhanden sind, die jedoch erst transparent gemacht und aufgearbeitet werden müssen.
Innerhalb der Projektlaufzeit wird jeweils noch ein zweiter Runder Tisch stattfinden. Dieser soll dazu genutzt werden, praktische Problemstellungen zu besprechen. Unter Wahrung des Datenschutzes werden konkrete Fallkonstellationen geschildert und Lösungsansätze mit externer Unterstützung diskutiert. Die Runden Tische sollen nach dem Projekt fortgeführt werden, um das BEM sowie das Experten- und Wissensnetzwerk kontinuierlich weiterzuentwickeln.