21.01.2015

Salzburger Landeskliniken: “Arbeiten bis 60plus – Wie soll das gehen?”

v.l.n.r.: Geschäftsführer Doz. Dr. Sungler, Pflegedirektorin Hader, Mag. Wimmer, Prof. Dr. Prümper

v.l.n.r.: Geschäftsführer Doz. Dr. Sungler, Pflegedirektorin Hader, Mag. Wimmer, Prof. Dr. Prümper | © Brigitta Gruber

Im Land Salzburg werden bis 2020 deutlich mehr diplomierte Pflegekräfte und PflegehelferInnen gebraucht. Hintergrund ist die wachsende Nachfrage nach Altenpflege, aber auch der voraussichtliche Berufsausstieg einer relativ großen Anzahl von Pflegepersonen der Babyboomergeneration in den wohlverdienten Ruhestand. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels wird sich das Krankenhaus der Zukunft auf den Beschäftigtenpool älterer MitarbeiterInnen stützen müssen, um seine Dienstleistungen in gleichem Umfang aufrechterhalten bzw. ausbauen zu können. Erwartungsgemäß steigen damit aber auch die Krankentage und der Anteil der ArbeitnehmerInnen, die nach einer Langzeiterkrankung Unterstützung im Rahmen einer Wiedereingliederung benötigen.

Das zweite arbeitspsychologische Gesundheitsförderungs-Laboratorium der Salzburger Landeskliniken und der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität holte mit Unterstützung der Gesundheit Österreich GmbH ExpertInnen aus der Universitätsklinikums-Führung und aus der Forschung, um dieses sensible und existenzielle Thema zu beleuchten und die Bemühungen vorzustellen.

Prof. Dr. Jochen Prümper berichtete in diesem Zusammenhang über seine Erfahrungen im Gesundheitswesen zur Frage „Arbeiten bis 60plus – Wie soll das gehen?“ Dies ist für ihn Themenstellung in jeder Arbeitsplatzevaluierung psychischer Belastungen. Durch eine geeignete MitarbeiterInnenbefragung erfährt man, mit welchen Belastungen und Auswirkungen die Altersgruppen konfrontiert sind. Die Erkenntnisse gehen ein in MitarbeiterInnenworkshops, um Lösungs- und Fördervorschläge zu entwickeln. So fand er in einem Evaluierungsprojekt die quantitative Arbeitsanforderung als den wichtigsten Belastungsfaktor für die Arbeitsfähigkeit der Pflegekräfte. Bei den Ärzten stellte sich insbesondere in früheren Berufsjahren fehlender Handlungsspielraum als Fehlbelastung heraus. Für alle Berufsgruppen zeigte sich, wie wichtig es ist, sich auf den unmittelbaren Vorgesetzten verlassen zu können.